Kostensteigerungen beim Konzerthausbau

konzerthaus

„Wie steht ihr zum Neubau des Konzerthauses?“, war eine häufig gestellte Frage der Bürgerinnen und Bürger an die KandidatInnen der Linken während des Wahlkampfes. So kann das Eingeständnis des Kulturdezernenten Townsend über Kostensteigerungen von mindestens 600.000 Euro, wenige Tage nach der Wahl, als eine bewusste Täuschung der Wählerinnen und Wähler bezeichnet werden.

Verursacht werden die Mehrkosten durch eine schlampig durchgeführte Bodenanalyse. Gleichzeitig kommt es zu einer Zeitverzögerung
beim Bau, wodurch die EU Förderung von 7 Mio. Euro gefährdet ist und sich damit die Mehrkosten für die Stadt auf ca. 8 Mio.
Euro erhöhen könnten. Solch ein Glücksspiel mit Millionen ist für eine hoch verschuldete Stadt wie Bochum untragbar und gefährdet
viele andere wichtige Aufgaben und die Mittel für die freie Kulturszene. Außerdem gibt es weitere Unwägbarkeiten, die bis
jetzt nicht thematisiert wurden. So dürfte z.B. die Integration der Marienkirche in den Baukörper des Konzerthauses vermutlich
weitere Risiken und damit Kostensteigerungen enthalten. Der Umgang mit dem FKT (Freies Kunst Territorium) als einer der Ankerpunkte
zwischen Jahrhunderthalle und dem Konzerthaus – und damit der Quartiersentwicklung in Stahlhausen und Griesenbruch – ist
ein weiteres Indiz für die Selbstherrlichkeit und vermutliche Unfähigkeit des Kulturdezernenten. So wurde das Stadtumbaubüro
am Springerplatz, das mit EU Mitteln gefördert wird, in die Entscheidung und Planung für den Verkauf anscheinend nicht mit
einbezogen. Für die neue Linksfraktion ist klar: „Wir wollen eine verlässliche und transparente Planung für die Kultur in
dieser Stadt, das scheint mit Herrn Townsend nicht möglich zu sein. Einen Ratsbeschluss, die Mittel für das Konzerthaus zu
erhöhen, werden wir nicht mittragen.“