VfL Bochum: „Refugees Welcome“ ohne Bild-Werbung ist besser!

DIE LINKE. im Bochumer Rat begrüßt die Entscheidung des VfL Bochum, nicht an der Werbeaktion „Wir helfen!“ der Bild-Zeitung teilzunehmen.

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„Die Entscheidung ist nachvollziehbar und richtig“, sagt Sven Ratajczak, der die Linksfraktion im Ausschuss für Sport und Freizeit vertritt. „Der VfL hat bereits Solidarität für Geflüchtete organisiert, als die Bild-Zeitung noch an vorderster Front gegen Menschen gehetzt hat, die bei uns Schutz vor Krieg, Verfolgung und blanker Not suchen. Und wenn die Bild-Chefredaktion nun dem FC Sankt Pauli unhaltbare Vorwürfe macht, kann die Konsequenz nur sein: Ebenfalls auf die Bild-Werbeaktion verzichten, und weiter die lokalen Initiativen unterstützen, die sich für eine offene Stadt ohne Rassismus einsetzen.“

Bereits im April hat die Linksfraktion die Zusammenarbeit des VfL Bochum mit flüchtlingspolitischen Initiativen begrüßt und als vorbildlich bezeichnet. Damals hatte der Verein gemeinsam mit der Faninitiative Bochum die Veranstaltung „Flüchtlinge aus dem Abseits“ organisiert, und VfL-Co-Trainer Thomas Reis bot ein Training für fußballbegeisterte Geflüchtete an. Als der VfL anschließend die BewohnerInnen der Bochumer Flüchtlingsunterkünfte ins Stadion einlud, wurden sie von den Fans mit einem 20 Meter langen „Refugees Welcome“-Banner begrüßt. Auch danach gab es weitere Aktionen. Erst vor zehn Tagen übergab eine Delegation des VfL Bochum Geflüchteten in Bochum-Laer dringend benötigte Sportkleidung. „So ein ausdauerndes und nachhaltiges Engagement ist nötig und unterstützenswert“, sagt Sven Ratajczak weiter. „Auf die Werbeaktion einer Boulevardzeitung, die ihre eigene Rolle bei der Verbreitung von flüchtlingsfeindlicher Hetze bisher überhaupt nicht aufgearbeitet hat, können wir dagegen gerne verzichten.“

VfL Bochum: Gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen!

Die Fraktion der LINKEN im Rat der Stadt Bochum begrüßt die Entscheidung der Vereinsmitglieder des VfL Bochum, den Vorstandsbeschluss zur Schließung der VfL-Frauenabteilung auszusetzen. Gleichzeitig fordert die Fraktion ein Konzept, mit dem die Förderung der Frauen- und Mädchenmannschaften sukzessive ausgebaut werden kann, um gesellschaftliche Ungleichbehandlungen weiter abzubauen.

Bild Sven-Eric Ratajczak

„Das Votum der Mitgliederversammlung ist ein Zeichen dafür, dass die Mehrheit im Verein die Verantwortung annehmen will, die ein Verein dieser Größe hat“, sagt Sven-Eric Ratajczak, Vertreter der LINKEN im Sportausschuss. „Wir gratulieren den VfL-Frauen und ihren Unterstützerinnen und Unterstützern. Aber die Entscheidung ist nur ein Etappensieg“, so Ratajczak weiter. „Bis zur nächsten Mitgliederversammlung in einem Jahr müssen Vorstand und Aufsichtsrat ein tragfähiges Konzept vorlegen, mit dem die Frauen- und Mädchenfußballabteilung langfristig abgesichert wird. Die Vereinsführung um Wilken Engelbracht und Christian Hochstätter muss das jetzt zu ihrem Projekt machen. Die Verantwortlichen dürfen die Bestrebungen nicht aus falschen Eitelkeiten torpedieren, weil sie überstimmt worden ist.“
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Kein Fairplay beim VfL

Bild Andrea Klotz

Anlässlich der Ankündigung des Vereinsvorstandes des VfL-Bochum, die Frauen- und Mädchenabteilung in der kommenden Saison aufzulösen, erklärt das Mitglied der LINKEN im Bochumer Frauenbeirat Andrea Klotz:

„Es ist bedauerlich, dass ausgerechnet hier zu Lasten des Frauenleistungssports der Rotstift knallhart angesetzt wird. In einer Hauruck-Entscheidung sollen nun die Bochumer Spielerinnen aus dem Verein geworfen werden, ohne dass alternative Lösungsmöglichkeiten auch nur andiskutiert wurden.
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