Am Donnerstag, den 28. April entscheidet der Bochumer Rat über die Höhe der Eintrittspreise für das Musikzentrum. Die Linksfraktion beantragt, Extra-Rabatte für Ratsmitglieder und den Leiter des Kulturbüros zu streichen. Stattdessen will sie die günstigen Last-Minute-Tickets auch Menschen mit wenig Geld zugänglich machen.
Nach den Plänen der Verwaltung sollen Ratsmitglieder ermäßigte Eintrittskarten zum Einheitspreis von 10 Euro erwerben können. Gleichzeitig soll jedoch das Angebot für günstige Last-Minute-Karten eingeschränkt werden: Bisher waren die Tickets zum Preis von sechs Euro für alle Menschen unter 30 Jahren zu haben. Ab Eröffnung des Musikzentrums soll das Angebot nur noch für Schüler*innen und Student*innen gelten.weiterlesen
Die Innenstadt war dicht: 15.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind am Dienstag dem Aufruf von ver.di zur zentralen Warnstreik-Kundgebung nach Bochum gefolgt. Die Bochumer Linksfraktion war solidarisch vor Ort.
Der Streik im öffentlichen Dienst geht auch die Bochumer Lokalpolitik an: Die Arbeit der Beschäftigten ist das Rückgrat unserer öffentlichen und sozialen Infrastruktur. Der Versuch, jetzt einen Tarifabschluss unterhalb der Teuerungsrate durchzusetzen, ist Teil der unsozialen Kürzungspolitik, die auch unsere Stadt ruiniert. Wir unterstützen die Forderung nach einer Lohnerhöhung von sechs Prozent. Es muss Schluss damit sein, dass Arbeitsverträge ohne Sachgründe befristet werden. Die Auszubildenden in Bochum brauchen eine sichere Zukunft, so wie wir ihre Arbeit und Dienstleistungen brauchen. Auch die von den Arbeitgebern geforderte Kürzung der Altersversorgung darf nicht Realität werden.
Eine soziale und gerechte Stadt geht nur mit gerecht bezahlten Mitarbeiter*innen. Angesichts dieser wichtigen Anliegen bitten wir alle, die unter den Auswirkungen des Warnstreiks zu leiden haben, um Verständnis und Solidarität.
Die Bochumer Linksfraktion unterstützt den Aufruf des Bündnis gegen Rechts, den geplanten Nazi-Aufmarsch am 1. Mai in Bochum zu verhindern.
„Wir rufen alle Bochumerinnen und Bochumer auf, sich an den Protesten zu beteiligen und gemeinsam deutlich zu machen, dass wir rassistische Hetze nicht tolerieren“, sagt der Fraktionsvorsitzende Ralf-D. Lange. „Wir wollen in einer solidarischen Stadt leben. Deswegen widersprechen wir allen Formen von Rassismus, sowohl der ausgrenzenden und Vorurteile schürenden Politik der AfD im Bochumer Rat, als auch der offen kriminellen Gewalt von Neonazi-Strukturen.“
Für den 1. Mai liegt bisher eine Anmeldung der Neonazi-Partei NPD um 14 Uhr am Hauptbahnhof vor. In Bochum ist die NPD traditionell schwach aufgestellt, und die kleine Gruppe um das wegen Volksverhetzung vorbestrafte Bochumer Ratsmitglied Claus Cremer spielt in den Neonazi-Strukturen des Ruhrgebiets keine zentrale Rolle mehr. Dass die NPD trotzdem darauf hoffen kann, dass sich Faschist*innen anderer Strukturen an dem Bochumer Aufmarschversuch beteiligen, hängt unter anderem mit dem NPD-Verbotsverfahren zusammen.
„Offensichtlich bringen sich gerade andere Neonazi-Strukturen wie die militant faschistische Kleinstpartei ‚Die Rechte’ in Stellung“, sagt Ralf-D. Lange. „Die Partei ist bereits die neue politische Heimat von Mitgliedern verschiedener verbotener Neonazi-Kameradschaften. Deswegen ist es wichtig, dass wir den Neonazis von NPD, Die Rechte, HoGeSa und Konsorten am 1. Mai gemeinsam zeigen, dass sie hier in Bochum keinen Fuß auf den Boden bekommen.“
Die Bochumer Linksfraktion ist eine von mehr als 50 Organisationen, Gruppen, Initiativen und Parteien, die den Aufruf „Bochum solidarisch – Nazi-Aufmarsch verhindern“ unterschrieben haben. Das Bündnis ruft dazu auf, am Sonntag, den 1. Mai bereits vor 14 Uhr an den Ort zu kommen, an dem sich die NPD und die anderen Nazis treffen wollen. Das Ziel ist, dass dann dort, wo der Nazi-Aufmarsch beginnen soll, so viele Menschen den Nazis die ‚Rote Karte’ zeigen, dass sie einpacken und nach Hause fahren müssen.
Stadtplanung á la Thomas Eiskirch: Bochums Oberbürgermeister will das Gebäude der Stadtbücherei und der VHS abreißen lassen und das Gelände vermarkten.
Die Bochumer Linksfraktion spricht sich gegen die Pläne von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) aus, das städtische Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) neben dem Rathaus abreißen zu lassen und das wertvolle Grundstück an einen Investor zu verkaufen. „Städtisches Eigentum abzureißen und anschließend dann dauerhaft Miete an Privatfirmen zu bezahlen – dieser Vorschlag ist absurd“, kritisiert der Vorsitzende der Bochumer Linksfraktion Ralf-D. Lange.
Im BVZ sind aktuell die Stadtbücherei, die Volkshochschule, das Sozialamt, das Jugendamt und das Studieninstitut untergebracht. Die von SPD und Grünen durchgesetzte Kürzungspolitik hat im Laufe der vergangenen zehn Jahre zu einem großen Sanierungsstau an dem erst 36 Jahre alten Gebäude geführt. „Diese Probleme hat sich die rot-grüne Rathauskoalition selbst eingebrockt“, sagt Ralf-D. Lange weiter. „Es muss endlich Schluss sein mit einer Politik, die öffentliches Eigentum verkommen lässt, und die anschließend dann den schlechten Zustand als Begründung für Privatisierungen anführt. Öffentliches Eigentum muss erhalten bleiben, und für die städtischen Gebäude brauchen wir dringend ein Investitionsprogramm. Sanierungsstau macht alles teurer. Rechtzeitig sanieren, das wäre anders als die aktuelle Kürzungspolitik eine echte Sparmaßnahme.“
Heute findet in Aachen die Mitgliederversammlung 2016 des Städtetags NRW statt. Zentrales Thema: „Zuwanderung und Integration in den Städten“. Unser Fraktionsmitglied Horst Hohmeier ist als einer der sieben stimmberechtigten Bochumer Abgeordneten vor Ort.
Zusammen mit anderen Städtetags-Abgeordneten der LINKEN wird sich Horst Hohmeier bei der Abstimmung der Resolution „Zuwanderung und Integration in den Städten“ der Stimme enthalten. Die Resolution formuliert zwar auch berechtigte Forderungen nach angemessener finanzieller Ausstattung, Wohnraum und Integration. Gleichzeitig werden durch den Resolutionstext jedoch Schutzsuchende in Menschen erster und zweiter Klasse selektiert, und es werden schnelle Abschiebungen sowie der Verbleib in Massenunterkünften bis zum Abschluss des Asylverfahrens gefordert. Das können und werden wir nicht unterstützen.
Wir sind gespannt, wie sich die anderen Bochumer Abgeordneten, insbesondere die der rot-grünen Rathauskoalition, angesichts dieser Forderungen verhalten. Wir jedenfalls treten ohne Wenn und Aber für weniger Diskriminierung ein, nicht für eine weitere Verschärfung der sozialen Lage und der Unterbringungssituation, die für die Betroffenen bereits jetzt kaum erträglich ist.
Bochum, den 19. April: Am Vorabend der RWE-Hauptversammlung in der Nachbarstadt Essen lädt die Bochumer Linksfraktion zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung über die unökologische und unsoziale Firmenpolitik des Energieriesen. Der Umwelt- und Energieexperte Hubertus Zdebel (Fraktion DIE LINKE. im Bundestag) klärt über die verantwortungslose Unternehmenspolitik auf und diskutiert mögliche Gegenstrategien sowie Alternativen zur Energieversorgung durch private Großkonzerne.
„RWE – Energiedinosaurier und Henker der Ruhrkommunen“ Veranstaltung mit Hubertus Zdebel Dienstag, 19. April 2016 18.30 Uhr in der Jugendherberge Bochum Tagungsraum 4, Humboldtstraße 59-63, 44787 Bochum
Hubertus Zdebel ist Sprecher für Atomausstieg der Linksfraktion im Bundestag, Obmann im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie Mitglied in der Kommission Lagerung radioaktiver Abfallstoffe.
Die Bochumer Linksfraktion will zur Lösung von Problemen beim Thema Wohnungen für Geflüchtete beitragen. Dazu hat unser Ratsmitglied Gültaze Aksevi im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales folgende Anfragen gestellt:
Anfrage „Ausstattung von in der Stadt angemieteten Wohnungen zur Flüchtlingsunterbringung“
Die Linksfraktion kritisiert, dass die Stadt Bochum die Wohnungen, die sie zur Unterbringung von Geflüchteten anmietet, sehr schlecht und unvollständig ausstattet. Die Stadt begründet das damit, dass es sich bei den Wohnungen gar nicht um echte Wohnungen handle, sondern lediglich um eine „übergangsheimähnliche Unterbringung“. Diesen kreativen Begriff scheint die Stadt Bochum extra zu diesem Zweck erfunden zu haben. Außerhalb von Bochum ist er jedenfalls völlig unbekannt.
In den Verwaltungsanweisungen zur Erstausstattung von Wohnungen für ALGII-Empänger*innen hat die Stadt Bochum eigentlich festgelegt, welche Ausstattung notwendig ist, um die verfassungsrechtlich garantierten Grundrechte auf Menschenwürde und auf ein menschenwürdiges Existenzminumum zu wahren. Wir wollen jetzt von der Stadt wissen, warum sie hier mit zweierlei Maß misst – warum diese eigentlich vom Grundgesetz garantierten Ansprüche hier nicht gelten sollen.
Nach dem ersten Warnstreik in Bochum setzen heute die Gewerkschaften und Arbeitgeber ihre Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst fort. Die Bochumer Linksfraktion unterstützt die Forderungen von ver.di und der Bochumer Beschäftigten unter anderem der Stadtwerke, des USB, der Stadtverwaltung, der Bogestra, der Sparkasse, des Schauspielhauses, des Knappschaftskrankenhauses, der Senioreneinrichtungen (SBO), der LWL-Klinik und der Knappschaft-Bahn-See (KBS).
DIE LINKE. im Rat der Stadt Bochum war auch beim Warnstreik am vergangenen Donnerstag vor Ort, um sich mit den Streikenden zu solidarisieren. Denn wir sagen: Nur Arbeit, die gut entlohnt und unbefristet ist, kann der steigenden Armut im Ruhrgebiet etwas entgegensetzen. Die Stadt Bochum und ihre Tochterunternehmen sind in einer Vorbildfunktion und stehen als kommunale Arbeitgeber in einer besonderen Verantwortung!
Hier auch nochmal die konkreten Forderungen:
ein deutliches Lohnplus von 6 Prozent
Sicherung der Altersversorgung
Schluss mit sachgrundlosen Befristungen
Verlängerungen der Regelungen zur Altersteilzeit
100 Euro plus monatlich für Auszubildende
30 Tage Urlaub für Auszubildende
Unbefristete Übernahme der Ausgebildeten
Einführung eines Arbeitgeberbeitrages zur Sicherung der Ausbildungsqualität
Veranstaltung zu RWE mit Hubertus Zdebel, MdB
(Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Sprecher für Atomausstieg)
am Dienstag, 19.04.2016, um 18.30 Uhr in der Jugendherberge, Tagungsraum 4,
Humboldtstraße 59-63, 44787 Bochum
Im Februar wurde bekannt, dass der Stromriese RWE seine Börsen-Dividende nicht wie bisher angekündigt an die Aktionäre ausschütten wird. Für die Ruhrgebietskommunen, die größtenteils die Aktien halten, ist diese Ankündigung ein Desaster, denn die Kämmerer vieler Städte stehen finanziell jetzt schon mit dem Rücken zur Wand. Die Stadt Bochum hält bspw. 6,6 Millionen Aktien und muss mit einem Ausfall von vier Millionen Euro rechnen.